Auch Schubert und Mozart haben seinerzeit gerne Wirtshäuser besucht, bis heute ist es ein beliebter Ort für Künstler. Und weil das Eidos-Quartett in seinem Programm auch Werke von Schubert und Mozart präsentiert, ist die Wahl des Tafernsaals im Wirtshaus am Erdweg perfekt für das Konzert. Robuste, alte Holzbalken bilden den Dachstuhl des Hauses und tragen zu einer hervorragenden Akustik bei. Elisabeth Einsiedler an der ersten Violine, Ingeborg Stralendorff an der zweiten, Sandor Farkas an der Bratsche und Birgit Muhr-Spanhel am Cello haben alle ihr Instrument studiert. Zusammen bilden sie das Eidos-Quartett.
Durch das Programm mit Stücken von Mozart, Wolf und Schubert zieht sich ein Gedanke: Die Leichtigkeit des Seins gegenüber der "Schattenseite" des Lebens. Eines von Mozarts späten Streichquartetten ist das "Streichquartett in F-Dur", mit dem das Eidos-Quartett den Abend eröffnet. Das Werk gehört zu Mozarts Preußischen Quartetten. Auffallend in diesem Quartett sind die vielen solistischen Passagen in den ersten beiden Sätzen für das Violoncello, die Birgit Muhr-Spanhel meisterhaft spielt. Leise und sanft wird das Solo-Cello von den Violinen und der Bratsche begleitet. Ein schicksalhaftes, balladenhaftes Andante löst den tänzerischen ersten Satz ab und führt die Zuhörer in eine melancholische Stimmung. Erst ab dem dritten, wieder flotteren Satz verteilt sich der konzertierende Charakter des Stückes gleichmäßig auf alle Instrumente. Man kann das "Lächeln" der Violine deutlich hören, so zart und gefühlvoll wird sie von Elisabeth Einsiedler gespielt. Trotz der Moll-Einbrüche im Forte erkennt der Zuhörer wohl die lichte Seite dieses Streichquartetts.
Die Liebe zum Leben und die Sehnsucht nach dem Süden - genau das hat Hugo Wolf in seiner italienischen Serenade verarbeitet. Hugo Wolf war seinerzeit ein unbeliebter Musikkritiker. Er bemängelte das "altmodische" Programm der Orchester, das damals vor allem von Brahms dominiert wurde. 1887 hat er seine italienische Serenade komponiert und damit ein für ihn völlig neues Terrain betreten. Wie ein Perpetuum mobile zieht sich das scherzhafte Thema mit immer wieder neuen Varianten durch das gesamte Stück.../.. die immer wieder durch das wiederkehrende Thema aufgelockert werden. Auch sentimentale Passagen finden sich wieder, die die Sehnsucht nach einem Leben im Süden darstellen. Die Besucher konnten ganz in diese Sehnsüchte eintauchen, so dynamisch, zart und präzise hat das Eidos-Quartett diese Serenade konzertiert.
"Der Tod und das Mädchen" von Franz Schubert bildet den Gegensatz zu diesen "lichten Seiten des Seins". In seinem Streichquartett in d-Moll verarbeitet der Komponist vor allem sein eigenes Leiden durch seine schwere Krankheit, die ihm auch das Leben nahm. ../..Am Ende des Programms sind die Zuhörer im Tafernsaals bewegt und hoch beeindruckt. Mit der Zugabe "Wiener Blut" von Johann Strauss verabschiedet sich das Eidos-Quartett vom begeisterten Publikum.
Süddeutsche ZeitungDachau - Mit dem Münchner Eidos-Quartett hatte sich Kirchenmusiker Rainer Dietz ein hervorragendes Musikensemble eingeladen. In der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt überzeugten die Musiker mit virtuosem Können und einem ungewöhnlichen Programm. Ihre Musik ging unter die Haut.
In den Genuss eines sehr anspruchsvollen Kirchenkonzerts mit hervorragenden Künstlern sind die Besucher in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Dachau-Süd gekommen. Das Eidos-Quartett überzeugte in seiner technisch perfekten Darbietung mit Musik, die bewegte und unter die Haut ging. Im Mittelpunkt des einstündigen beeindruckenden Konzerts stand das Streichquartett Nr. 8 in c-Moll des russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch (1906-1975), das zu den meistaufgeführtesten Streichquartetten des 20. Jahrhunderts zählt. ../..
Ein außergewöhnlicher Hörgenuss erwartet Sie in St. Stephan. Das Eidos-Quartett und Thomas Rothfuß (Orgel) werden das Publikum mit ihrem Konzert für Streichquartett und Orgel sicherlich verzaubern.
Die selten aufgeführten Werke wie das Divertimento von Callahan oder Bunk´s Légende haben alle eines gemeinsam. Sie klingen wunderbar harmonisch und laden zum Träumen ein. So können sich die Zuhörer in der Hektik des Advents eine wunderbare Auszeit nehmen: bei stimmungsvoller Musik einfach zurücklehnen, abschalten und genießen!
Das Quartett gab sich den Namen „Eidos“ nach einem Begriff aus Platons Ideenlehre. Es ist die Leidenschaft der vier professionellen Musiker/innen, dem „Eidos“, also der Idee, dem Wesen oder auch dem Urbild der ausgewählten jeweiligen Werke nachzuspüren und so authentisch wie möglich zu verwirklichen. Dieses Anliegen hat auch Thomas Rothfuß, der das Quartett begleitet, aber auch Orgelsolowerke zu Gehör bringen wird.
Pickt man die Perlen der Stunde der Kammermusik in Laichingen heraus, gehört das "Eidos-Quartett" mit Sicherheit dazu. Die vier Streicher boten mit Virtuosität und Aussagekraft einen exzellenten Musikgenuss.
Wahrlich virtuos und mit starker impressionistischer Aussagekraft ./. . Elisabeth Einsiedler und Ingeborg Stralendorf an der Violine, Sandor Farkas mit der Viola und die Cellistin Birgit Muhr-Spanhel dieses berühmte Streichquartett. Faszinierend die technische Virtuosität, mit welcher die vier Musiker ihre Instrumente ausschöpften und damit einen beinahe orchestralen Klangkörper vermittelten. ./.. Da rollte das Cello im ersten Satz einen seidenweichen, cantabilen Teppich aus, auf dem sich die Violine und nacheinander die anderen Instrumente im flotten Allegrotempo vereinten. Aufwühlende Pizzicati, kurze Striche: Das Allegretto war ein hüpfender Dialog zwischen Violine und Cello, basierend auf herausragender Agogik von Elisabeth Einsiedler und Birgit Muhr-Spanhel. ./.. Die federleichte Bogenführung von Elisabeth Einsiedler ließ die Violine verzückt hauchen oder in zarten Jubel ausbrechen. Die vier Streicher agierten in der raffiniert vielschichtigen Komposition mit außerordentlichem Feingefühl und verliehen ihr so eine ästhetische Transparenz - zum Dahinschmelzen. Nahtlos der Übergang ins tänzerische finale Allegro: Fallende Tonketten mit auf den Saiten hüpfenden Bögen in großartiger dramaturgischer Dynamik rauschten durch den Raum. Ein Atem raubender Appell an alle Sinne und Musik aus einem Guss. Von nicht minderer Dynamik zeugte Franz Schuberts Streichquartett in c-Moll. "Die unvollendet Vollendete", kündigte sie Volker Hausen, der "Macher" der "Stunde der Kammermusik", an, denn entgegen der Sinfonie in h-Moll, die berühmte "Unvollendete", der man nachsagt, sie sei möglicherweise gar nicht unvollendet, hatte Schubert für sein Streichquartett weitere drei Sätze geplant. Dennoch ist der Einzelsatz in sich homogen und wirkt abgeschlossen. Davon konnten sich die Gäste der Kammermusik überzeugen. Dunkle, geheimnisvoll umwitterte Tremoli-Wolken zogen in fallenden Sechzehntel auf, mündeten abrupt in lyrische, helle Melodien mit weiten Legatobögen. Das Quartett baute die dem Werk inne wohnende Zerrissenheit und Tragik mit straffem Spannungsbogen auf, der selbst in den lyrischen Passagen stringent gehalten wurde und erzeugte damit eine berührende, emotionale Dichte. Das Publikum war begeistert und erklatschte sich ein Scherzo von Claude Debussy.
Klassische Musik im Wirtshaus am Erdweg: Für das mehr als 400 Jahre alte Haus, in dem in früheren Jahrhunderten Reisende aller Art, Fuhrknechte wohl ebenso wie vornehme Herrschaften, abgestiegen sind, war das Konzert des Eidos-Quartetts mit Sicherheit ein absolutes Novum. ./..
Das Konzert des Eidos-Quartetts, das tags drauf im Nymphenburger Schloss musizierte, hätte eigentlich im Ludwig-Thoma-Haus in Dachau stattfinden sollen, was dann aber aus räumlichen Gründen nicht möglich war. Das war für das Publikum, das in großer Zahl gekommen war, ein absoluter Glücksfall. Das Eidos-Quartett hat sich seit seiner Gründung 2003 einen ausgezeichneten Ruf erworben: Seine Mitglieder Elisabeth Einsiedler und Ingeborg Stralendorff (erste und zweite Violine) sowie Sandor Farkas (Viola) und Birgit Muhr-Spanhel am Violoncello verfügen über langjährige solistische und kammermusikalische Erfahrung und sind in verschiedenster Weise in Auftritts- und Lehrtätigkeiten eingebunden. Mit Elisabeth Einsiedler kommt ein Ensemblemitglied aus dem Landkreis: Die Violinistin lebt in Hebertshausen.
Der Name des Quartetts, der sich aus dem griechischen Wort für "Idee" oder "Wesen" ableitet, benennt das Ziel, das sich die Musiker gegeben haben: "Wir versuchen, immer mehr zu verstehen vom Wesen der Musik", sagt Elisabeth Einsiedler, "hier immer weiter vorzudringen macht uns allen sehr viel Freude". Zum "Wesen" der Musik und ihrer Wiedergabe gehört laut der Geigerin vor allem auch die Kommunikation, das "Gespräch" der einzelnen Instrumente unter- und miteinander: Es gehe darum zu wissen und zu respektieren, "wer wann etwas Besonderes zu sagen hat".
Neben der hohen Professionalität der Musizierenden und der spannungsvollen Zusammenstellung des Programms war es ein Drittes, was zum musikalischen Genuss des Abends beitrug: die sehr gute Akustik des Saals.